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Bestattungen der Glockenbecherzeit

Im Westen von Eching, Kreis Freising, wurde 2017 und 2018 bauvorgreifend eine größere Fläche archäologisch untersucht. Dabei konnten neben vielen bis ins Frühmittelalter reichenden Siedlungsspuren auch zwei Gräbergruppen aufgedeckt werden [1] [2].

Die erste Grabgruppe umfasste mindestens 9 Bestattungen und 4 Kreisgräben und ist der Glockenbecherkultur (ca. 2600 - 2200 v. Chr.) im ausgehenden Neolithikum zuzuordnen. Eine der Bestattungen stach durch ihre reiche Ausstattung mit durchlochtem Goldblech, Bernsteinperlen, Goldperlen, Kupferpfriem und Keramikbeigaben heraus. Interessant war auch die Doppelbestattung im südlichsten Kreisgraben, da sie sowohl aus einer Körperbestattung wie auch aus einer Brandbestattung bestand.

Gräbergruppe der Glockenbecherzeit
Nur ca. 60 Meter entfernt wurde eine weitere Grabgruppe gefunden. Die Nord-Süd ausgerichteten Gräber reihten sich in einer Linie aneinander und lassen sich in die frühe Bronzezeit (ca. 2200 - 1600 v. Chr.) datieren. Damit würden sie sich zeitlich direkt nach den Glockenbechergräber einordnen.
Grabgruppe mit frühbronzezeitlichen Bestattungen
Die Senkrechtaufnahmen der freigelegten Grabgruppen wurden am 02.12.2017 aus Höhen zwischen 20 und 30 Meter erstellt, Norden ist bei beiden Bildern etwa am rechten Bildrand.


[1] D. Hurka, A. Otto, M. Mietz "Glockenbecher mit Goldblech, Wohndichte schon im Frühmittelalter - Siedlung und Gräber in Eching" in "Das archäologische Jahr in Bayern 2018" S. 38 - 41
[2] "Glockenbecher-Gold in Eching" in der Zeitschrift "Bayerische Archäologie" Heft 3/2018 S. 48